Die oberste Repräsentantin der Evangelischen Kirche von Westfalen, Präses Annette Kurschus, äußert sich in einem Pressegespräch über” Fridays for Future” und die Klimakrise.
Evangelische Kirche und Fridays for Future
Ich denke, für Grüne ist diese Stellungnahme ein höchst interessantes Statement, daher gebe ich sie hier im Wortlaut wieder.
Kurschus ist auch stellvertretende Vorsitzende des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) und damit zweithöchste Repräsentantin der Evangelischen Christen in Deutschland.
Präses Annette Kurschus für eine sozialverträgliche CO2-Bepreisung
Fridays for Future: Kirche macht sich Forderungen zu eigen
„Sie zeigen uns Älteren: Es ist die Zukunft der jungen Generation, die wir mit jeder Tonne Kohle verheizen“, sagte Präses Dr. h. c. Annette Kurschus über die Bewegung „Fridays for Future“. „Wir klopfen ihnen nicht gönnerhaft auf die Schulter, sondern nehmen sie ernst und machen uns ihre Forderungen zu eigen.“

Die führende Repräsentantin der Evangelischen Kirche von Westfalen, Annette Kurschus äußert sich zu “Fridays for Future”
Die leitende Theologin sprach sich am Montag (8.7. 2019) vor Journalisten in Hamm dafür aus, den Kohleausstieg zu beschleunigen.
Notwendig sei außerdem eine grundlegende Verkehrswende: „Weg vom Autoverkehr, weg vom Flugverkehr – hin zu einem preiswerten öffentlichen Nah- und Fernverkehr, hin zu alternativen Antriebssystemen.
Weg von einer ständig wachsenden Wirtschaft, die Ressourcen frisst – hin zu einer nachhaltigen Wirtschaftsweise mit regionalen Kreisläufen.“ Ebenso: eine Wende in der Landwirtschaft. Die Agrarpolitik müsse die Natur bewahren und die globalen sozialen Ungleichheiten abmildern, statt sie zu verstärken.
Kurschus hält politische Instrumente für notwendig, die einen ökologisch vorbildlichen Lebensstil und nachhaltiges Wirtschaften belohnen und eine klimaschädliche Lebens -und Wirtschaftsweise sanktionieren.
Ein erster Schritt dazu: „CO2-Emissionen werden kostenpflichtig, auf allen Sektoren: Energie, Verkehr, Wirtschaft, Handel. Klar ist dabei: Das darf nicht die Finanzschwachen treffen.“
Für eine sozialverträgliche Bepreisung von CO2-Emissionen gebe es bereits zahlreiche Entwürfe. Als weiteren Schritt nannte sie Tempo 130 auf Autobahnen, wie es die Synode der Evangelischen Kirche in Deutschland bereits 2008 empfohlen hat.
Die Präses bekräftigte ihr „Klimaversprechen“, das sie auf dem Kirchentag in Dortmund gegeben hat:
In der westfälischen Landeskirche werden jetzt alle Bereiche des Handelns durchleuchtet, um den Schutz von Klima und Ressourcen noch systematischer voranzubringen.
„Wir glauben an die Verheißung, dass Gott es anders mit dieser Welt vorhat“, sagte die Theologin. „Er will, dass alle genug haben und nicht nur einige. Und dass alle gut leben und nicht nur wir. Diese Verheißung treibt uns zum Handeln und beflügelt uns.“
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