Der Ostermarsch Gronau am Karfreitag war der Auftakt der bundesweiten Ostermärsche.
Wie auf dieser Website angekündigt, wurde demonstriert gegen die weltweiten Bedrohungen des Überlebens der Menschheit:
Fehlgeleitete Energiepolitik, atomare Aufrüstung und Klimakatastrophe.
Die beteiligten Redner machten den Teilnehmern die Zusammenhänge klar.
Stillegung der UAA als zentrale Forderung in Gronau
Der angebliche Ausstieg Deutschlands aus der Atomtechnologie ist Augenwischerei.
Dies führt die Urananreicherungsanlage (UAA)
in Gronau
– mit der Betreiberfirma Urenco –
täglich vor Augen.
UAA Gronau erhöht das Risiko für NRW
Die UAA Gronau reichert an, d.h.stellt den Kernbrennstoff für Kernkraftwerke her.
Zu den Kunden zählen u.a. die als extrem unsicher geltenden Uralt-Reaktoren in Tihange (Block 1 von 1975) und Doel in Belgien. Diese Reaktoren nennt man auch die „tausende feine Risse im Reaktorbehälter“-Kraftwerke.
Dabei soll gerade der Reaktorbehälter bei Störfällen den Austritt von radioaktiv strahlenden Stoffen verhindern.
Ein Atomunfall wird mit seinen Auswirkungen natürlich nicht an der Grenze zu Deutschland Halt machen. Tihange z.B. ist nur 60 km von Aachen entfernt. Dabei ist sicher, dass die Hauptwindrichtung den radioaktiven Fallout direkt nach Nordrhein-Westfalen tragen wird. Das allein wäre Grund genug, die Stilllegung der UAA Gronau zu fordern.
Sicherheit geht vor?
Auch um die Sicherheit der Atomanlage in Gronau scheint es nicht zum Besten bestellt.
So hat es im vergangenenSommer ein Mitarbeiter der Anlage geschafft, Teile von Schusswaffen am Werkschutz vorbei in die Anlage zu schmuggeln. Dieser “Waffennarr”, wie er genannt wurde, hat wohl die erstklassigen Möglichkeiten der werkseigenen Werkstätten für die Bearbeitung seiner Waffen nutzen wollen. In der Presse wurde umfangreich berichtet. Urenco hat sich inzwischen von dem Mitarbeiter getrennt.
Anreicherung für neue atomare Bewaffnung?
Für Kernkraftwerke wird ein Anreicherungsgrad von 4 – 5 % benötigt. Nun will Urenco auch Material bis über 19 % anreichern. Wozu das? Das fragt man sich allen Ernstes.
Antwort gaben Redner auf der Ostermarsch-Kundgebung. Dieses höher angereicherte Uran wird nämlich für den Atom-Antrieb von U-Booten eingesetzt.
Nach Kündigung des Abrüstungsabkommens zwischen den USA und Russland wird jetzt wieder mit Mittelstrecken aufgerüstet.
Und diese sollen jetzt – zumindest teilweise – auf U-Booten stationiert werden.
Brauchen wir noch mehr Gründe, um die UAA schließen zu wollen?
MdB Oliver Krischer beim Ostermarsch dabei
Nicht zum ersten Mal war auch diesmal Oliver Krischer beim Gronauer Ostermarsch dabei.
Oliver ist stellvertretender Fraktionsvorsitzender der Bundestagsfraktion von BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN.
Der Vorstand des Gronauer Ortsverbands hatte ihn zur Stärkung nach der Fahrt von Neuss nach Gronau zum Mittagessen vor dem Ostermarsch eingeladen.
Doch wegen eines Unfalls kam Oliver zum Essen zu spät und so marschierte er gleich mit, als es los ging mit dem Marsch. Doch auch dabei hatten die Gronauer Gelegenheit, diesen kompetenten, dabei aber zugewandten und freundlichen Abgeordneten kennen zu lernen. Es gut zu wissen, dass die Bundestagsfraktion der Grünen in Berlin die Situation in Gronau so ernst nimmt wie wir.
Verpflegung in der Volxküche
Angekommen an der UAA stärkten sich die Ostermarsch-Teilnehmer bei der von den Veranstaltern organisierten Volxküche, die Kuchen und Getränke zur Verfügung stellte.
Auch für Oliver eine willkommene Verpflegungs-Gelegenheit. Gern gab man da eine Spende zur Finanzierung der Veranstaltung.
Auch das Angebot eines Shuttle-Busses für die Rückfahrt wurde von manchen nicht mehr ganz fußfrischen Teilnehmern dankbar angenommen.
Großes Medien-Echo
Die Ostermarschierer wurden begleitet von einem Kamerateam des Westdeutschen Rundfunks (WDR).
Die Fernsehleute interviewten sogar einige Teilnehmer. Besonders interessierte sich das Team für die vielen jungen Leute, die hier für ihre Zukunft demonstrierten. So gab es einen Bericht mit Interviews in der aktuellen Stunde.
Auch in mehreren Tagesschau-Ausgaben (hier ab Minute 7:08) dieses Tages sah man Bilder und sogar ein Interview mit einer Teilnehmerin und einem Teilnehmer.
Selbstverständlich berichtete auch die Lokalredaktion der Westfälischen Nachrichten.
Auch auf der Website des Veranstalters finden sich natürlich Informationen.
2 Kommentare
Kommentar verfassen
Verwandte Artikel
Umgang mit Rechts in Gronau
Sowohl im privaten als auch im politischen Umfeld gilt es, Fakenews mit fundierten Fakten zu begegnen und Lösungen anzubieten anstatt moralisch den Zeigefinger zu erheben.
Weiterlesen »
doc dieter
2024 wieder Castor-Transporte nach Ahaus?
Die nukleare Entsorgungsgesellschaft des Forschungszentrums Jülich will im kommenden Jahr 2024 mit der Verbringung von Atommüll nach Ahaus beginnen.
Weiterlesen »
Neuer Vorstand und jede Menge Pläne
In den kommenden zwei Jahren werden Susan Trautwein-Köhler und Dieter Schwarze für den Ortsverband sprechen.
Weiterlesen »