Der Rotor einer Windkraftanlage im Kottiger Hook in Gronau-Epe.

Vorgärten oder Windenergie?

Vorgärten oder Windenergie? Die Grünen-Fraktion im Kreistag Borken will die Landesbauordnung (LBO) durch den Kreis bewerten lassen. Es geht um die Fragen, ob die zunehmend häufiger anzutreffenden Vorgärten aus Folie, Stein und Schotter mit der LBO vereinbar sind. Der Boden soll seine natürliche Funktion, u.a. als Wasserspeicher nutzen können. Die Zeitung berichtete darüber.

Anlass für Klimawandel-Leugner

Vorgarten-Steinwüste muss nicht sein: Z.B. eine Begrünung mit Zwergmispel (Cotoneaster) ist im Sommer Bienennahrung und im Winter ernähren die Beeren Vögel.

Dies nahm ein uns inzwischen als Leserbriefschreiber bekanntes Paar aus Gescher, S. & U. Althoff, zum Anlass, einen ihrer unsäglichen Leserbriefe zu schreiben.

In Stichworten: Die Grünen wollen den Bürger gängeln, Antrag heuchlerisch, Sorgen um die Umwelt vorgeschoben.

Begründung: Es wird viel mehr Boden versiegelt durch die Fundamente der Windkraftanlagen als durch Schottergärten. Anscheinend ist die Frage: Freiheit der Vorgärten oder Windkraft?

Ach ja: Und tote Vögel und Insekten durch die Rotoren. Schlimm, schlimm. Kein Anlass liegt diesem Paar zu fern, um gegen die Energiewende mobil zu machen.

Leserbriefe geben Contra

Wer tritt ihnen bei soviel Schwachsinn entgegen? Zwei Leserbriefe haben sich dagegen gewandt. Am besten gefiel uns der von Herbert Moritz aus Heek, die die Verhältnisse wieder zurecht gerückt hat. Daher gebe ich hier (mit seiner Erlaubnis) seinen am 23.1.2020 abgedruckten Leserbrief wieder.

Leserbrief von Herbert Moritz aus Heek

Technikdetails täuschen Sachkenntnis vor

Feriennachlese Windkraftanlage

Windkraftanlagen sind nur eine von vielen Möglichkeiten, nachhaltig Energie zu gewinnen. Vorgärten oder Windenergie? kann doch nicht die Frage sein!

Was will man mit der Aufzählung technischer Details wie der einer Windkraftenergie-Anlage bewirken?

Ebenso könnte man die negativen Begleiterscheinungen von 400 Meter tiefen Braunkohlelöchern und ihren CO2-Dreckschleudern, den Kohlekraftwerken, von Fracking, die ungelösten Probleme der Endlagerung von kerntechnischen Abfällen, die schwerwiegenden Spätfolgen des Steinkohlebergbaus, das Verheizen fossiler Brennstoffe und mehr aufzählen und instrumentalisieren.

Quatsch

Was soll der Quatsch, Familie Althoff ? Ja, es stimmt, die bis Ende März 2019 in Deutschland installierten 30.518 WE-Anlagen beanspruchen Flächen, die versiegelt werden. Sie verschandeln durchaus das Landschaftsbild, und sie töten auch einen bestimmten Prozentsatz an Insekten und Vögeln.

Nicht egal, woher der Strom kommt

All dieses passt mir als Naturschützer selbst verständlich auch nicht, aber eine Kröte muss man schlucken, weil es einfach nicht egal ist, welche Energie/Stromquelle hinter der Steckdose sitzt. An Windräder kann man sich gewöhnen.

Übergangslösung

Auch sie werden nur eine befristete Übergangslösung darstellen, zu ökonomisch und ökologisch noch weitaus wertvolleren Innovationen der Energiegewinnung in der Zukunft der Menschheit.

Dezentrale Energieversorgung

Photovoltaikanlage auf dem Landeskirchenamt

Schon 2008 wurde auf dem Dach des Landeskirchenamtes der Evangelischen Kirche von Westfalen eine Photovoltaikanlage installiert.

Wichtig scheint mir hier vor allem eines festzuhalten, durch die WE-/Fotovoltaikanlagen ist es wieder gelungen, eine dezentrale Energieversorgung aufzubauen, und zwar dort, wo die Menschen leben und wo die Wertschöpfung vor Ort erfolgen kann. Das war bisher nicht der Fall.

Gemeinwohl vor Profit

Alle Aktivitäten in den weiteren Ausbau der Energiequellen sollen auf das Gemeinwohl abzielen, so dass nicht nur die profitieren, die investieren, sondern alle. Und das ist bisher nicht der Fall, da alle sozial schwachen Bürger mit geringen Einkommen über den Strompreis derzeit noch die Profite derer mitfinanzieren, die es sich leisten können, in diese neuen Energiequellen zu investieren.

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