Am 12. Mai 2019 veranstaltete die Euregio-VHS Gronau eine Wildkräuterführung am Drilandsee.
Signe und Dieter Schwarze haben mitgemacht und sind begeistert. Dieter berichtet nachfolgend.
Sachkundige Leitung
Der Leiter der Führung war Torsten Wollberg. Der Bocholter alias “der Wiesenwolf” ist ein erfahrener Naturführer und Kräuterkenner. Er zeigte den Teilnehmern eine große Zahl vom Pflanzen am Wegesrand rund um den Drilandsee. Zum Erstaunen mancher Mitwanderer sind sehr viele dieser Pflanzen essbar.

Torsten Wollberg zeigt den Teilnehmern der Wildkräuterführung am Drilandsee die Vielfalt essbarer Wildkräuter.
Wildkräuter bereichern den Speiseplan
Darüber kamen die Teilnehmer mit dem “Kräuterführer” in lebhafte Gespräche. Zum Beispiel fand ein lebhafter Austausch über die Zubereitung von Wildkräutern oder ihre Anwendung als Gewürz statt. Der Giersch z.B., ein Kraut aus der Familie der Doldenblütler, ist in unserer Region weit verbreitet. Über den Giersch wissen manche, dass man einen schmackhaften, gesunden Salat aus seinen Blättern zubereiten kann. Neu war jedoch für manche, dass man ihn wie Blattspinat, u.a. sozusagen als “Rahm-Giersch” zubereiten und mit Genuss essen kann. “Immer frisch und in reichlichen Mengen aus dem eigenen Garten…” wie eine Teilnehmerin mir zuraunte.
Zum Kochen mit Kräutern findet bei der Euregio-VHS ein Kräuterworkshop statt, an dem Wollberg mitwirkt. Hier lernt man das Kochen mit Pflanzen aus der Natur ganz praktisch.
Todesstrafe durch Kräutertrank

Marmorbüste des Philosophen Sokrates (469 – 399 v. Chr.) im Louvre in Paris. Sokrates kam durch einen Doldenblütler zu Tode.
Allerdings musste der Fachmann von der Verwendung der übrigen Doldenblütler dringend abraten. Viele, auch essbare Arten, sehen sich nämlich zum Verwechseln ähnlich mit giftigen Arten. So wurde bereits in der Antike an dem Philosophen Sokrates die Todesstrafe mit einem Trank aus dem Schierling vollstreckt. Man lässt als Laie also besser die Finger von den Doldenblütlern.
Gesund und heilkräftig
Ansonsten allerdings sind viele Pflanzen sehr gesund. So haben manche unscheinbaren Kräuter mehr Vitamin C als beispielweise Orangen. Eine Reihe von Kräutern, die unterwegs entdeckt wurden, sind noch dazu Heilkräuter. Richtig angewendet, können sie gegen allerlei Leiden und Krankheiten eingesetzt werden. Auch hierüber informierte Wollberg kompetent und anschaulich.
Ökologische Zusammenhänge
Viel Wert legt Wollberg auch darauf, Zusammenhänge im Naturhaushalt aufzuzeigen. Beispielsweise sind manche Insekten auf das Vorkommen bestimmter Kräuter angewiesen, sei es zur Ernährung oder auch zur Fortpflanzung. An vielen Beispielen weckte die Wildkräuterführung auf diese Weise Verständnis für die intensiven Verflechtungen in der Biospäre, die sozusagen vor unseren Füßen anfängt.
Essbare Stadt
Wollbergs Liebe zur Natur und seine Übrzeugung, dass die Beschäftigung mit ihr für die Menschen sehr bereichernd ist, zeigt sich auch in seinem ehrenamtlichen Tun. So hat er das Projekt “Essbare Stadt Bocholt” und den gleichnamigen Verein mitgegründet. Die Kernpunkte des Projekts: Öffentliche Flächen werden als Garten für jedermann nutzbar gemacht für den Anbau von Obst, Gemüse, Kräutern und Blumen. Jede(r) kann mitmachen. Jede(r) kann Beet-Pate werden! Das kostet nichts! Mehr zu diesem sicher auch für Gronau adaptierbaren Projekt unter: Essbare Stadt Bocholt. Jüngst hat die Stadt Bocholt die Flächen für die Essbare Stadt noch erweitert.
Vielfältige Literatur

Der Kräuterkundige Torsten Wollberg stellt den Teilnehmern bei der Wildkräuterführung am Drilandsee vertiefende Literatur vor.
Gegen Ende des “Kräutergangs” erhielten die Teilnehmer noch Literaturhinweise. Die Vielfalt der Informationen ließ sich ja auch gar nicht so eben mal ins Gedächtnis abspeichern. Inspiriert von dieser Veranstaltung werden sicherlich etliche Teilnehmer*innen noch einmal nachlesen und dann ihren Speisezettel bereichern – mit Wildkräutern vom Wegesrand oder aus dem Garten.
Wissen und Verständnis mit Humor vermittelt
Neben der Vermittlung von Wissen und Verständnis verstand es der Kräuterkundige, durch seine humorvolle und packende Art die “Erwanderung der Kräuterwelt” zu einer unterhaltsamen und heiteren Veranstaltung zu machen. Diese Veranstaltung fand schon etwa zehnmal statt und wird sicherlich wiederholt. Mehrere Teilnehmer*innen waren auch schon öfter dabei.
Bewertung
Alles in Allem kann ich sagen:
Wildkräuterführung am Drilandsee –
Sehr empfehlenswert!
Wandertag
Hallo,
Ich möchte nächste Wandertag teilnehmen.
Wenn Sie gern an einer solchen Führung teilnehmen möchten, gebe ich Ihnen dazu folgende Informationen:
Die empfohlene Wildkräuterführung wurde veranstaltet von der Euregio-Volkshochschule Gronau (VHS).
Auch im Frühjahr 2022 bietet die VHS wieder zwei Kräuterwanderungen an, und zwar am Samstag, den 30. April 2022,
um 10:00 Uhr bis 13:00 Uhr und um 14:00 Uhr bis um 17:00 Uhr.
Nähere Informationen finden Sie auf der Website der VHS:
https://www.vhs-gronau.de/?q=wildkr%C3%A4uter
Über diesen Link kommen Sie auch zur Anmeldung.
Sie können die VHS auch telefonisch erreichen: 02562 12660
Ich wünsche viel Freude bei dieser Veranstaltung!
Mit freundlichen Grüßen
Bündnis 90/ Die Grünen – Ortsverband Gronau
Dr. D. Schwarze, Webmaster